Kimafolgenanalyse: Wittgenstein wird Hotspot.

Bad Laasphe wird kreisweiter Hotspot für die Folgen des Klimawandels, das östliche Wittgenstein für Dürregefahr. Das sind die erschreckenden Ergebnisse der Klimawirkungsanalyse des Kreises Siegen-Wittgenstein. Auf dem Geoportal der Kreisverwaltung lassen sich die entsprechenden Karten aufrufen.


Bein lang anhaltendem Extremregen wären große Teile Bad Laasphes überflutet. Mit Hochwasser bis zu über vier Metern Höhe und Fließgeschwindigkeiten schneller als zwei Meter in der Sekunde. Das alles im historischen Ortskern rund um die Königstraße, entlang der Bahnhofstraße und ähnlich im Gewerbegebiet Stockwiese. Stark betroffen wären auch Banfe, Feudingen, Niederlaasphe, Rüppershausen und Fischelbach. In Bad Berleburg sind vor allem Elsoff und Girkhausen sowie Teile des Gewerbegebiets Raumland Markhausen gefährdet. 


Die Bad Laaspher GRÜNEN weisen eindringlich darauf hin, dass angesichts der Wahrscheinlichkeit, mit der ein derartiges Hochwasser stattfinden würde, kein Grund zur Panik und zum Aktionismus besteht. Man rechnet hier mit sogenannten hundertjährigen oder gar tausendjährigen Hochwassern. Problematisch bei diesen Szenarien ist jedoch, dass bekanntermaßen die Wahrscheinlichkeit eines Hochwasser verursachenden Starkregens im Zuge des fortschreitenden Klimawandels immer größer wird. Bei einem tausendjährigen Hochwasser (Ahrtalkatastrophe 2021) rechnet die Klimawirkungsanalyse mit einer Zunahme der Wahrscheinlichkeit um die Faktoren 1,2 bis 9. Dann würde aus dem tausendjährigen Hochwasser im schlimmsten Fall ein hundertjähriges. Aussagen, wie sich die Wahrscheinlichkeit eine sogenannten hundertjährigen Hochwassers erhöhen könnte, existieren nicht.

 

Besonnen aber konsequent handeln.

 

Deshalb fordern die GRÜNEN in Bad Laasphe dazu auf, besonnen und systematisch Vorkehrungen gegen die Folgen eines solchen Hochwassers zu treffen.

Die Folgen eines durch anhaltenden Starkregen verursachten Hochwassers wären laut Klimawirkungsanalyse dramatisch. Der Ortskern Bad Laasphes würde hierbei stark verwüstet. Die Supermärkte wären nicht mehr erreichbar. Ein Großteil der Feuerwehr könnte nicht ausrücken oder könnte Einsatzorte nicht erreichen. Die Polizeiwache stände knöchel- bis knietief unter Wasser. Die Straßen zu anderen Ortsteilen wären teilweise unpassierbar. Das Laaspher Gewerbegebiet wäre zur Hälfte bis zu einem Meter hoch überschwemmt, ebenso der östliche Teil des Gewerbegebiets in Raumland Markhausen. Das Feudinger Gewerbegebiet wäre noch stärker betroffen, teilweise mit Wasserhöhen bis zu vier Metern. Ein Wohngebiet in Banfe wäre über vier Meter hoch überflutet. Die Laaspher GRÜNEN zählen auf der Hochwasser- und Starkregenkarte im Geoportal des Kreises etwa 500 betroffene Gebäude und Gebäudekomplexe im gesamten Gemeindegebiet. In Bad Berleburg sind es schon deutlich weniger. Allerdings wäre Elsoff stark betroffen, dort auch der Standort der Feuerwehr. Am wenigsten gefährdet ist Erndtebrück.

Nicht miteinbezogen in dieses Hochwasserszenario des Kreises sind die Kalamitätsflächen in den Wäldern, die die Regenrückhaltefähigkeit des oft abschüssigen Geländes zusätzlich stark verringern dürften. Auch die durch Dürerphasen verringerte Wasseraufnahmefähigkeit der Böden von Wald und Grünland könnte die Flutgefahr erhöhen.

Außerdem ist Bad Laasphe neben Bad Berleburg einer der kreisweiten Hotspots für Dürren. Hier sind es der Westhang des Puderbachtals und die Wälder rund um den Berg „Neuntel“, nördlich der Kerngemeinde. Bereits jetzt sind dort nach Schätzung der Laaspher GRÜNEN 50 Prozent der Waldfläche durch die Dürren der letzten Jahre vernichtet. Hier ist also der Klimawandel längst angekommen, und die potenzielle Gefahr hat sich manifestiert. In Bad Berleburg sind die dürregefährdeten Flächen noch weitaus größer.

 

Positive Diskussion im Umweltausschuss.

 

Auf  Antrag der Bad Laaspher GRÜNEN wurde die Klimawirkungsanalyse in der Sitzung des Umweltausschusses am 16. August diskutiert. Abschließend schlug unser Mitglied im Ausschuss, Albrecht Rieger, vor schon bald einen Arbeitskreis zu gründen, der sich eingehend mit dieser Problematik befasst. Wir werden diesen Vorschlag noch in Form eines Antrags einbringen und gehen davon aus, dass sich dieser Arbeitskreis bilden wird. Aus allen Fraktionen wurde bereits Zustimmung signalisiert.

Als Orientierung zum weiteren systematischen Vorgehen nennen die GRÜNEN Bad Laasphes drei Handlungsfelder:

  1. Unmittelbare Gefahrenabwehr, Katastrophenhilfe, Katastrophenschutz
  2. Maßnahmen zur Verhinderung oder Verringerung der Folgen von Starkregen, Dürre und Hitze
  3. Maßnahmen zur Verzögerung bzw. Abschwächung des Klimawandels

In ganz Deutschland haben bereits zahlreiche Städte und Gemeinden derartige Maßnahmenpakete entwickelt oder sie sind dabei. Eine erste Orientierung zum Vorgehen bieten neben dem vom Kreis Siegen-Wittgenstein erstellten Klimafolgenanpassungskonzept mit seinen zahlreichen Empfehlungen auch entsprechende Themen-Internetseiten:

Die Website des Umweltbundesamtes und das Portal Zentrum Klimaanpassung der Adelphi Consult GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Deutschen Institut für Urbanistik gGmbH (Difu). Dort findet man auch Hinweise auf zahlreiche Förderprogramme, die den Kommunen zu diesem Zweck zur Verfügung stehen.



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