Menü
Die Fragen an unsere Ortsgruppe in Erndtebrück stellte am 27.08.24 Lisa-Marie Stahlschmidt von der Westfalenpost.
Warum soll ein Ortsverband gegründet werden?
Wir stellen fest, dass sich nicht alle Menschen in Erndtebrück von der aktuellen Politik vor Ort mitgenommen fühlen. Es ist aber wichtig, dass jede und jeder, der sich gerne einbringen möchte, um unser Zusammenleben zu verbessern, eine Anlaufstelle hat. Da wir eine solche Anlaufstelle vermissen, müssen wir wohl selbst eine schaffen. Im Moment überlegen wir noch, ob es sinnvoller ist, uns als außerparlamentarische Opposition einzubringen oder als richtige Fraktion im Rat.
Warum gab es keinen Ortsverband mehr?
Unser Kanzler kann sich heute nicht mehr erinnern, wie seine Rolle vor acht Jahren im Cum-Ex-Skandal war. Wie sollen wir da genau nachvollziehen, was vor mehr als zwei Jahrzehnten zur Auflösung des Ortsverbands geführt hat?
Mit welchen Themen beschäftigt sich die Ortsgruppe? Bitte konkret!
Uns ist es sehr wichtig, die Kommunalpolitik transparent zu machen. Wie kommen Entscheidungen mit welchen Mehrheiten zustande und wie offen wird das an die Bevölkerung kommuniziert? Außerdem sind wir fest davon überzeugt, dass wir hier viele Menschen mit sehr guten Ideen haben. Diesen Ideen wollen wir einen besseren Weg in die politischen Gremien verschaffen. Es soll wieder Spaß machen, sich zu engagieren. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sich einbringen zu können, ohne dabei Angst zu verspüren, nicht ernstgenommen zu werden.
Da sind wir dann gleich beim zweiten Punkt: Politikverdrossenheit. Nur indem wir Menschen aufklären und informieren – und zwar sachlich und nicht mit vorgefassten Meinungen oder gar schon getroffenen Entscheidungen – werden wir unserer Demokratie gerecht. Also sind Offenheit, Transparenz und Faktenbasiertheit die Grundpfeiler für eine lebendige Demokratie, auch in Erndtebrück. Wenn wir ein Beispiel hierzu nennen sollen, ist etwa die Gründung der „Zukunftsstiftung Erndtebrück“ ein Beispiel dafür, wie man es unserer Meinung nach nicht machen sollte. Die Akteure, die letztendlich entscheiden werden, wie Gelder ausgeschüttet werden, wurden vom Bürgermeister ausgewählt. Es gab keine Vorabinformation, durch die sich „normale“ Bürgerinnen und Bürger in den Prozess hätten einbringen können. Außerdem fehlen Kriterien, wie Gelder gerecht und auf welcher Grundlage verteilt werden sollen. Wenn das eine private Stiftung wäre, wäre das in Ordnung. Aber es geht ja vor allem auch darum, die enormen Summen, die durch den Bau von Windrädern in die Kasse gespült werden, gerecht und sinnvoll zu verwalten. Das Geld steht allen Menschen auf Erndtebrücker Gemeindegebiet zu. Somit muss es auch einen transparenten, sachlich nachvollziehbaren Verteilungsschlüssel geben, an dessen Erstellung im Vorfeld möglichst auch alle beteiligt werden sollten. Ganz wichtige Punkte sind dabei übrigens auch der Umwelt-, Klima-, Natur- und Artenschutz. Den müssen wir viel besser hinbekommen. Zudem legen wir einen Schwerpunkt auf die Themen Katastrophenschutz und Klimawirkungsanalyse. Was genau können wir in Wittgenstein tun, um bestmöglich auf Folgen der Klimakrise vorbereitet zu sein?
Ganz grundsätzlich ist es unser Ziel, lebenswerte Ortschaften zu schaffen, in denen es Möglichkeiten gibt, sich unbefangen und ungezwungen begegnen können, ohne dafür Geld ausgeben zu müssen. Es ist beispielsweise sehr schade, dass es in Erndtebrück kein Dorfgemeinschaftshaus gibt. Es ist aber wichtig, dass sich Menschen live und in Farbe barrierefrei begegnen können, denn nur so können wir wieder mehr sozialen Zusammenhalt erreichen – gerade in Zeiten, in denen sich Menschen vor allem in „sozialen“ Medien immer mehr voneinander entfernen. Gegen Spaltung und Hass im Netz müssen wir echte Kontakte, Selbstwirksamkeit und Zusammenhalt setzen.
Was sind die Ziele der Ortsgruppe? Bitte generell und konkret!
Wir wollen Politik aktiv mitgestalten. Uns ist es wichtig, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern eine positive Vision für die Gemeinde zu entwickeln. Das soll auch Spaß machen dürfen. Es wäre toll, wenn sich besonders auch junge Menschen einbringen würden, denn es ist ja vor allem ihre Zukunft, die durch die jetzigen politischen Entscheidungen vorbestimmt wird. Wir möchten uns dafür engagieren, dass unsere kommunalen Anliegen in Düsseldorf und Berlin wahrgenommen werden.
Wie sollen diese Ziele erreicht werden?
Indem wir Themen sauber und sachbezogen aufbereiten und die Menschen vor Ort von Beginn an mitnehmen. Von Anfang an haben wir dafür offene Formate gewählt, um die Hemmschwelle niedrig zu halten. So gibt es beispielsweise einen Grünen Stammtisch in Erndtebrück. Hier werden bestimmte Themenschwerpunkte in offener Runde besprochen.
Was wollt ihr anders machen als die anderen Parteien?
Wir wollen sachorientierte, ehrliche Arbeit machen und diese transparent kommunizieren. Wir haben keinen Bock auf „Kölner Klüngel“ oder Egotrips einzelner Personen.
Aus welchen Beweggründen macht ihr das?
Das ist hoffentlich oben schon deutlich geworden: Wir machen das aus Gerechtigkeitsempfinden, Demokratiefreundlichkeit und der Lust daran, positive Ideen und Konzepte zu entwickeln, die dann für Verbesserungen und Freude sorgen.
Welche Hürden liegen noch im Weg?
Wir wünschen uns noch mehr Menschen, die sich mit uns politisch engagieren möchten und Spaß daran haben, Dinge positiv gestalten zu wollen. Denn Politik ist natürlich auch Arbeit – besonders, wenn man es anders machen will, als es bislang üblich ist. Je mehr Leute wir sind, desto besser verteilt sich die Arbeit und umso breiter sind wir thematisch aufgestellt.
Arbeitet die Ortsgruppe kommunenübergreifend?
Wir fokussieren uns auf Erndtebrücker Themen. Aber natürlich steht die Gemeinde nicht im luftleeren Raum. Interkommunale Zusammenarbeit ist richtig und wichtig. Entsprechende Themen werden gemeinsam mit den Grünen Wittgenstein diskutiert.
Zitate von Michael Hartwich:
„Wir wollen Demokratie leben, anstatt nur darüber zu reden.“ Udo Blöcher
„Eine der größten Aufgaben ist es, die Demokratrieverdrossenheit zu überwinden. Deshalb müssen wir die Menschen in Erndtebrück bei Entscheidungen von Beginn an einbinden.“ Michael Hartwich
„Wir wollen nicht verbieten, sondern den Leuten zuhören. Wir wollen die Leute verstehen und es mit ihnen gemeinsam besser machen.“ Oliver Konrad
Die Veröffentlichung des Interviews auf unserer Internetseite erfolgt mit Genehmigung der Westfalenpost. In der Westfalenpost findet Ihr es unter diesem Link: https://www.wp.de/lokales/wittgenstein/article407108972/wir-wollen-demokratie-leben-anstatt-nur-darueber-zu-reden.html
Aus Ortsgruppe wird Ortsverband. Komm dazu und verwirkliche deine politischen Ideen.
Jeder erste Sonntag im Monat
ab 10:00 Uhr
im Grünen Laden in der Poststr. 35/ Ecke Graf-Casimir-Str.
Für Jedefrau und Jedermann,
keine Anmeldung erforderlich
Jeden Mittwoch 10 - 12 Uhr
Jeden Freitag 16 - 18 Uhr
Königstraße 17
Jeder dritte Freitag im Monat, ab 18 Uhr
Poststraße 35