Seit gut einem Jahr wird von einigen Bad Laaspher Lokalpolitikern die Idee der Errichtung eines Netto Discounter Marktes im Ortskern von Bad Laasphe diskutiert. Als Begründung dafür wird eine Belebung der Nachfrage in den Einzelhandelsgeschäften in der Königstraße und rund um den Wilhelmsplatz genannt.
Wir Bad Laaspher GRÜNEN lehnen diese Idee strikt ab, denn sie würde genau das Gegenteil zur Folge haben: Den inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften im Ortskern würde damit der Todesstoß versetzt. Warum ist das so?
Ein Supermarkt auf der dafür vorgesehenen Fläche zwischen Dammstraße und Lahnstraße hätte extreme Nachteile, die die erhofften Vorteile bei weitem übertreffen würden.
Es besteht jederzeit die Möglichkeit, dass auch die Netto-Märkte ihr Non-Food-Segment erheblich ausbauen, so wie das Aldi, Lidl und andere schon längst gemacht haben. Bekleidung, Schuhe, Heimtextilien, Sportartikel, Haushaltsgeräte, Heimwerkerbedarf, Papier- und Schreibwaren, Unterhaltungselektronik, Kinderspielzeug und vieles mehr werden dort Woche für Woche zu billigen Preisen angeboten. Mittlerweile ist die Verkaufsfläche von Waren aus dem Nonfood-Segment in den meisten Discountern fast so groß wie die Fläche für Lebensmittel. Ein Angebot dieser Art in unmittelbarer Nachbarschaft zu den verbliebenen Geschäften im Ortskern würde diesen die letzten Marktanteile, die sie noch gegen die jetzt schon übermächtige Konkurrenz halten, endgültig wegnehmen.
Hinzu kommt, dass die konkurrierenden Discounterketten ihre Angebotsintervalle bestimmter Warengruppen zeitlich versetzt zueinander legen. Ein zusätzlicher Markt würde also noch bestehende temporäre Angebotslücken und damit die letzten Zeitfenster schließen, in denen heimische Geschäfte ihre Waren verkaufen können, wenn sie in den Discountern gerade nicht angeboten werden.
Außerdem: Vielerorts haben sich zentrumsnahe Supermärkte als erfolglos erwiesen und wurden wieder aufgegeben. Das liegt vor allem an der schlechten Erreichbarkeit mittels PKW, der Parkplatznot sowie an der meist unästhetischen Zweckarchitektur solcher Bauten. Denn allein von Laufkundschaft überlebt kein Discounter. Zurück bleiben Betonruinen, die den Ortskern verschandeln und sich nicht selten zu sozialen Brennpunkten und no go areas entwickeln. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist das ehemalige Einkaufszentrum Eins-A-Komplex in der Schulstraße in Bad Berleburg.
Dies alles sind Tatsachen und mögliche Entwicklungen, die sich nicht wegdiskutieren lassen. Wer die Königstraße beleben will, um damit den dortigen Einzelhandel zu fördern, der muss sich um eine architektonische und kulturelle Aufwertung dieses Stadtquartiers bemühen. Kleine Spezialgeschäfte profitieren von einer angenehmen Umgebung und erwiesenermaßen nicht von Zweckarchitektur, Autoverkehr, Parkplatznot und Billigmärkten.
Nur wenn die Einzelhändler im Ortskern keine übermächtige Konkurrenz vor die Nase gesetzt bekommen, nur wenn der Bad Laaspher Ortskern zu einem lebens- und liebenswerten Viertel aufgewertet wird, in dem das Verweilen nicht von Lärm, Verkehr und Abgasen verleidet wird, kann der dortige Einzelhandel bestehen bleiben, können vielleicht wieder einzelne leerstehende Ladenlokale einen neuen Pächter finden. Wir GRÜNEN haben eine ganze Reihe von Ideen entwickelt, wie dieses Ziel erreicht werden kann und werden diese Ideen in die öffentliche Diskussion über die Attraktivität Bad Laasphes einbringen.
Freitag,
14.03.2025
11.04.2025
16.05.2025
In der Mühle Acht ab 19.00 Uhr, Mühlenweg 6-8
Bitte vorher anmelden.
michael.hartwich@gruene-wittgenstein.de
Aus Ortsgruppe wird Ortsverband. Komm dazu und verwirkliche deine politischen Ideen.
Jeder erste Sonntag im Monat
ab 10:00 Uhr
im Grünen Laden in der Poststr. 35/ Ecke Graf-Casimir-Str.
Für Jedefrau und Jedermann,
keine Anmeldung erforderlich